Das bin ich

 Am liebsten würde ich jetzt sagen, „ich traile schon immer und hab das sozusagen schon in die Wiege gelegt bekommen“. 

Tja, ist leider nicht ganz so. 

2016 ist mein Hund YUMA bei mir eingezogen. Hunde haben mich ein Leben lang begleitet und fasziniert. Also ist Yuma nicht mein erster Hund, aber mit Yuma habe ich die Leidenschaft „Sucharbeit“ und „Mantrailing“ entdeckt. 

Bereits mit seiner 16. Lebenswoche hatte Yuma seine erste Stunde in Sachen Trailen und schon nach kurzer Zeit waren wir vom Trail-Virus infiziert und haben unseren Spaß in dieser Arbeit gefunden. Mittlerweile arbeitet Yuma als Mantrailer  bei der Task Force und den Mantrailer Vulkaneifel. 

Seit 2019 bin ich nun selber zertifizierte Trainerin Mantrailing und bin derzeit in der Ausbildung zur zertifizierten Trainerin Geruchsdifferenzierung. Es fasziniert mich jedes Mal aufs Neue, wie schnell die Hunde verstehen, was man von ihnen möchte und die Begeisterung steigt von mal zu mal. 

Die Faszination Hundenase hat mich durch und durch gepackt und gerne gebe ich diese Leidenschaft auch an Dich und Deinen Hund weiter. 


Woran erkenne ich einen guten Mantrailing-Trainer? 

Warum ein geeigneter Trainer wichtig ist und woran man ihn erkennt

Mantrailing boomt! 

Mantrailing zur artgerechten Auslastung für Familienhunde boomt. Es lässt sich Geld damit verdienen und viele möchten deshalb ihr Stück vom Kuchen abhaben. Aber wie bei allen Dienstleistungen, die man gegen einen Betrag X erbringt, sollte man auch als Trail-Trainer über das nötige Hintergrundwissen und eine fachgerechte Ausbildung verfügen. Nur bei dem Trainer, der seine Teams gut ausbilden und voranbringen kann, stimmt letzten Endes auch das Preis-/Leistungsverhältnis. Unpassend gelegte Trails und schlechtes Timing beim Führen können bei Hund und / oder Mensch für Verunsicherung und Überforderung sorgen! 

Unterschiedliche Methoden 

Es gibt viele Methoden und Trainingsphilosophien im Mantrailing-Dschungel. In den meisten Fällen kann man sich von den entsprechenden "Erfindern" oder von ihnen dazu bestellten Ausbildern zum Mantrailing-Trainer schulen lassen. Ein Trainer, der eine meist über mehrere Monate dauernde Ausbildung absolviert hat, kann in der Regel auf deutlich mehr Hintergrundwissen zurückgreifen als ein Hundeschulinhaber, der lediglich irgendwo ein oder zwei Wochenend-Seminare besucht oder sogar nur ein Buch gelesen hat. Auch konnte ein ausgebildeter Trail-Trainer bereits während seiner Ausbildung "unter Aufsicht" praktische Erfahrung sammeln und Teams anleiten. Außerdem steht am Ende der Ausbildung – hoffentlich – eine Abschlussprüfung in Theorie und Praxis mit entsprechendem Nachweis der abgelegten und bestandenen Prüfung, beispielsweise einem Zertifikat. 

Jedes Team bekommt seinen Trail individuell gelegt.

Wichtig ist, dass jedes Mensch/Hund-Team seinen eigenen Trail gelegt bekommt. Nur so kann ein individuelles, optimales Training gewährleistet werden. Legt ein Trainer einen Trail, den anschließend mehrere Hunde laufen, dann kann nur davon abgeraten werden!
Erstens kann so keine individuelle Ausbildung des Teams stattfinden und zweitens muss man sich berechtigterweise fragen, WAS denn die Hunde, die nach dem ersten Hund starten, da genau verfolgen. Wirklich den Individualgeruch der versteckten Person? Oder doch das Spurgemisch der Menschen und Hunde die zuvor dort "getrailt" haben? Warum manche Trainer trotzdem einen Trail für mehrere Hunde legen, liegt klar auf der Hand: innerhalb kürzerer Zeit wird mehr Geld "verdient". 


Der Geruchsartikel

Man liest und hört leider immer wieder, dass der Trainer einen Zip-Beutel mit einem Geruchsartikel  (GA)  hat, der dann jede Woche im Training genauso wieder zum Einsatz kommt. Damit hat der Hund gleich am Start einen Konflikt. Zig Gerüche am GA, aber hauptsächlich den von der Person der den GA verwaltet und mit sich herum getragen hat. Wessen Spur soll der Hund jetzt folgen? Aus diesem Konflikt wird Stress und am Ende hat man einen Hund, der nur noch verhalten oder gar nicht mehr startet. Deshalb: frischer, unkontaminierter Geruch für jedes Team! Der Hund sollte selbst entscheiden können, wie viel und wie intensiv er sich den Geruch holt. Leider sieht man viel zu oft Hunde, die mit zurückgeklappten Ohren, eingezogener Rute und mit einem komplett nach hinten verlagerten Körper ("ich will hier weg!") eingeklemmt zwischen den Beinen ihrer Hundeführer stehen und die Tüte über die Nase gestülpt bekommen. Das ist kein fairer Umgang mit dem Partner Hund und mit positiv aufgebautem, "gewaltfreiem" Training hat dies auch herzlich wenig zu tun. Darüber hinaus ist diese Prozedur ein Verstoß gegen §5 des Tierschutzgesetzes. 

Wissend laufen, Single Blind (SB), Double Blind (DB)?

Ich selbst führe meine Teams SB, d.h. der Hundeführer (HF) hat keine Ahnung, wo sein Trail hinführt, mir ist er aber bekannt. Der Vorteil ist, ich kann das Team entsprechend führen. Wenn es knifflig wird, der Hund irgendwo "hängt" und ich merke, dass er von seinem HF nicht die nötige Unterstützung bekommt, aus dem Geruch läuft o.ä., dann kann ich schulend eingreifen. Auch für den HF ist es wichtig, dass er auf dem Trail Sicherheit bekommt, nachdem das Team eine nicht ganz so einfache Aufgabe lösen musste.
Am wichtigsten ist aber, dass der Trainer zu jeder Zeit 100%tig weiß wo der Gedruch liegt!

Individuelles, persönliches Training

War etwas? Hattet ihr Stress? Eine staureiche Anfahrt, Unstimmigkeiten mit dem Chef oder in der Familie? Hattet ihr eine Diskussion mit eurem Hund? Hatte er Stunk mit einem Artgenossen? 
All das sollte der Trainer in seiner Trail-Planung berücksichtigen. An einem solchen Tag legt man dem Team einen Trail, der nicht noch zusätzlich stresst oder über Gebühr fordert. 

Trainer sollte selbst trailen 

Ein Trainer, der eine Hundesportart anbietet, sollte in dieser auch selbst aktiv sein. Und dies gilt auch und gerade für die Trailarbeit. Nur so kann er ein Gespür für seine Teams entwickeln und weiß, wie es sich anfühlt, gemeinsam mit seinem Hund nach der VP zu suchen und dabei zusammenzuarbeiten und gemeinsam Aufgaben und Probleme zu lösen und zu bewältigen. Der Trainer sollte wissen  wie unangenehm es für einen selbst ist, wenn man nicht mehr mit Sicherheit sagen kann, ob man sich tatsächlich noch auf dem Trail befindet. Die Chemie zwischen Trainer und Kunde muss stimmen. 

Diese Tipps sollen helfen, einen guten Trainer zu finden. 
Ganz wichtig ist, dass die Chemie zwischen euch und eurem Trainer stimmt! Ihr bildet auf dem Trail im Prinzip ein 3er-Team: Hund, HF und Trainer. Deshalb ist es wichtig, dass man sich versteht, dass man sozusagen „dieselbe Sprache“ spricht, dass gegenseitiges Vertrauen da ist. Trotzdem solltet ihr natürlich immer kritisch bleiben und nicht alles einfach so hinnehmen, wenn ihr kein gutes Gefühl dabei habt. Fragt in einem solchen Fall nach. Ein guter Trainer ist interessiert daran, dass sich seine Trailer möglichst viel Fachwissen aneignen (können). 

Und noch ein letzter Tipp: schaut vielleicht erstmal ohne Hund beim Training zu und nutzt dabei die Gelegenheit, mit den anderen Teilnehmern zu sprechen und eure noch offenen Fragen an den Trainer und die anwesenden Teams zu richten. Und wenn dann alles passt, dann wünsche ich euch und eurem Hund viel Spaß beim Trailen und eine tolle Zeit!